Der Margarethenwall
Je nach Quellenlage war der Margarethenwall etwa 3,3 oder 4,5 km lange und 30 m breit. Er wurde in mehreren Bauphasen errichtet und verband den Hauptwall mit dem Halbkreiswall um Haithabu. Der erste Bauabschnitt wurde um 968 ausgeführt, darauf lassen analysierte Holzfunde schließen. Zu jener Zeit regierte König Harald Blauzahn. Bei Ausgrabungen wurde ein dreiphasiger Wallaufbau festgestellt. Der erste Wall war etwa 13 m breit und 4 m hoch. Der zweite Wall war 17 m breit und 5 m hoch. Der dritte Wall schließlich erreichte eine Breite von 20 m und eine Höhe von bis zu 6,5 m. Zudem verfügte der dritte Wallbau einen 2 m tiefen und 5,5 m breiten Wehrgraben. Eine Datierung für den Bau dieser dritten Ausführung konnte nicht durchgeführt werden.
Der Margarethenwall hatte die Funktion eines Verbindungswall inne. Nordöstlich der Thyraburg traf er auf den Hauptwall und begann vormals am Ufer des zwischenzeitlich längst verlandeten Dannewerker Sees. An diesem Übergang war er auf einer Länge von ungefähr 800 m als Doppelwall angelegt und verlief danach weiter als einfacher Wall gen Osten.
Der Doppelwall entstand in zwei Bauphasen. Der erste Wallbau entstand 968 und war 13 m breit und 2 m hoch. In der zweiten Bauphase wurde der Wall 18 m breit ausgeführt. Dazu existierte südlich gelegen ein Vorwall von 11 m Breite und 2 m Höhe, der wohl bereits um 860 angelegt worden war. Im Bereich des Doppelwalls kurz vor dem Haithabuer Halbkreiswall gibt es eine kleine Lücke, die den Gegebenheiten des Originalbaus entspricht. An dieser damals besonders feuchten Stelle war das Wallbauwerk mit einem dammartigen Holzunterbau versehen. Der Fällzeitraum des Holzes wurde auf 964⁄965 bestimmt.
Nördlich des Doppelwalls sind noch einige wenige Reste des zusätzlich errichteten Bogenwalls sichtbar, dieser befindet sich jedoch in einem sehr schlechten Erhaltungszustand. Der Margarethenwall selbst ist größtenteils noch recht gut erhalten. Von Halbkreiswall Haithabu bis zur B77 verläuft er über eine Länge von etwa 300 m. Es folgt eine kurze Unterbrechung, ab der Straße Bergholm in Busdorf ist er bis zur Autobahn A7 erhalten. Unterbrochen wird er hier nur noch von der Margarethenwallstraße und kurz darauf von einem Waldweg, einer Verlängerung der Straße Dannewerkredder. Auf der anderen Seite der Autobahn in Richtung Hauptwall ist der Margarethenwall für das geübte Auge noch auf einer Viehweide zu erahnen, verliert sich dann jedoch schnell.
Busdorfer Schlucht
Neben der Unterbrechung durch den Autobahnbau verfügt der Margarethenwall über eine natürliche Unterbrechung: Die “Busdorfer Schlucht” ungefähr in der Mitte des Walls ist ein trockengelegter Teil des Busdorfer Teiches. An dieser Stelle ist der größte Höhenunterschied des Danewerks zu überwinden. Hier wird der margarethendamm auch Reesendamm genannt.
Der Verbindungswall könnte seinen Beinamen von den dänischen Königinnen Margarete Sambiria “Swarte Gret” († 1282) oder Margarethe I. († 1412) erhalten haben. Auch wenn der Baubeginn ausgehend vom früheren der beiden Sterbejahre mindestens 300 Jahre zurück datiert, könnte er später zur Erinnerung vergeben worden sein.
Eine Befestigung bei Missunde trug ebenfalls den Namen Margarethenwall, stand mit dem Danewerk aber in keiner Verbindung.